Eltern-Kind-Projekt Chance
Durch die Inhaftierung eines Familienmitglieds wird das Leben einer Familie wesentlich verändert. Die Familienangehörigen befinden sich in einer schwierigen Lebenssituation, die Spannungen hervorrufen und mit finanziellen Einschränkungen, Ausgrenzung sowie Stigmatisierung einhergehen kann. Die Mitbetroffenheit und Benachteiligung der Kinder bei der Inhaftierung eines Elternteils ist in der Regel mit einer großen emotionalen Belastung verbunden.
Das „Eltern-Kind-Projekt Chance“ – ein Präventionsprojekt für Kinder straffälliger Eltern in Baden-Württemberg - nimmt die Bedürfnisse und Interessen der Kinder in den Blick. Nicht das Bedürfnis des Straffälligen, sondern das „Wohl des Kindes“ steht im Mittelpunkt. Das Projekt hat sich zur Aufgabe gemacht, die Lebenssituation von Kindern von Inhaftierten zu verbessern und umfassende Hilfen zu gewährleisten, die zur Klärung und Förderung einer positiven Eltern-Kind-Beziehung vor, während und nach der Inhaftierung eines Elternteils notwendig sind. Die Familien bekommen Hilfestellung, um die Folgen der Trennung durch die Haft zu mildern, das Leben ohne den inhaftierten Elternteil zu meistern, Beziehungen Aufrecht zu erhalten oder zu stärken und – insofern sinnvoll – die Rückkehr in die Familie nach der Haftentlassung zu erleichtern. Die Hilfe umfasst u.a. folgende Maßnahmen:
Koordination notwendiger Hilfen für Partner und Kinder
Sicherung der materiellen Existenz der Familie
Hilfestellung bei Besuchskontakten in Haft
Unterstützung bei der Vorbereitung der Entlassung
Vermittlung zu entsprechenden Fachdiensten
Zielgruppe:
Kinder von Inhaftierten, die Unterstützung wünschen
Partner eines Inhaftierten, der Unterstützung wünscht
Gefangene in Baden-Württemberg, die die Beziehung zu ihrem Kind klären, aufrecht erhalten und ggfs. Verbessern möchten
Ansprechpartner:
Tel. (0711) 32 06 75 81
Fax (0711) 32 06 70 49
Die Sozialberatung Stuttgart e.V. übernimmt im Rahmen des Eltern-Kind-Projekts Chance die Koordinationsfunktion in den Vollzugsanstalten Stuttgart, Rottenburg und Schwäbisch Gmünd und führt das Fallmanagement mit betroffenen Stuttgarter Familien durch.